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Grüne Pracht am Rhein
Antje Schlenker-Kortum, 2019 · 26.04.2024
Ein kunstvoller Blick auf den Rhein. Foto: Antje Schlenker-Kortum
Der Rhein liegt zum Greifen nahe, er hat hier an der Grenze zu Leverkusen Mülheim hinter sich gelassen. Direkt am Ufer, nur durch einen Weg getrennt, findet man den Stammheimer Schlosspark. Man trifft eine Hand voll junger Familien beim Picknick auf der Wiese, Hundebesitzer beim Spaziergang mit ihren Begleitern, einige ältere Menschen sitzen plaudernd auf den Bänken.
Rundherum riesige, uralte Bäume wie Maulbeerbaum oder Blutbuche, die großzügig Schatten spenden. Einzig die tropischen Rufe der Alexandersittiche unterbrechen die romantische Stille.Viele Menschen kommen immer wieder gern hierher, um sich zu erholen. Gerade an den heißen Sommertagen. Aber das Schönste am Schlosspark Stammheim ist, dass man beim Erholen auch noch etwas erleben kann. Er ist bekannt als einer der schönsten Skulpturenparks, die das Rheinland zu bieten hat.
Kunst so vielfältig wie die Jahreszeiten
Schon seit seiner Einweihung im Jahr 2002 können Kunstliebhaber im historischen Schlosspark die Werke vieler bekannter Künstler entdecken. Auch die Arbeiten der noch unbekannten, jungen Künstler finden hier eine beinahe märchenhafte Bühne. Wie jedes Jahr an Pfingsten wurden auch in diesem Jahr einige der Kunstwerke ausgetauscht oder neue Plätze bestückt. So verändert sich dieser Park nicht nur mit seinen Jahreszeiten, sondern auch mit jeder erneuerten Jahresausstellung. Objekte von mehr als 74 Kunstschaffenden sind vertreten und warten nur darauf, von neuen Liebhabern bestaunt zu werden.
„Alles im grünen Bereich“ von Trautlinde Minuzzi ist eines der neuen Werke. Zum pfingstlichen Debüt badete der sympathische kleine Kerl in frischem Regenwasser. Foto: Antje Schlenker-Kortum
Und das 24 Stunden lang- der Park ist nie geschlossen. Bei freiem Eintritt kann man hier jederzeit nach Herzenslust flanieren durch amüsante und geheimnisvolle, beeindruckende und verspielte Werke. Für jeden Geschmack ist etwas Passendes dabei. An diesem in jederlei Hinsicht barrierefreiem Ort verflüchtigen sich so manche Berührungsängste. Diese Kunst ist alles andere als unnahbar. Manches Objekt will sogar bespielt werden. Warum also nicht mal die Enkelkinder mitnehmen?
„Emily“ von Steff Adams ist schon ein alter Hase im Park. Sie ist eine der Skulpturen die auch Kinder immer wieder gern besuchen. Foto: Antje Schlenker-Kortum
Ein Besuch lohnt immer
Der Schlosspark ist übrigens der einzige Schlosspark in Köln, er wird heute liebevoll von ehrenamtlich Tätigen gepflegt. Er wurde zwischen 1828 und 1832 von Freiherr Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim als Landschaftsgarten im englischen Stil angelegt und vom Maximilian Friedrich Weyhe gestaltet. Dies wurde auch künstlerisch aufgegriffen: Eines der ältesten Werke ist der riesige Torbogen mit dem flanierenden Pärchen aus Beton, das das Fürstenpaar darstellt. Allein schon diese Entstehungsgeschichte ist spannend und einen Ausflug wert.
Viel Spannendes und Wissenswertes über die Geschichte des Parks erfährt man über allerlei Informationstafeln, die entlang des Spazierweges zu finden sind. Zusammengefasst kann man sagen: Inmitten schönster Natur ergeben sich immer wieder bezaubernde Momente, neu gewachsene Perspektiven und interessante Entdeckungen. So macht Kunst Freude, sie muss nicht immer in einer Kunstausstellung im weißen Museumsraum stattfinden.
Der Mäzen und seine Gattin. Das Grafenpaar in monumentaler Größe vor dem stilisierten, einstigen Prachtbau. Foto: Antje Schlenker-Kortum
Weitere Informationen
Webseite des Stammheimer Schloss- und Skulpturenparks
Tags: Kunst
Kategorien: Kultur